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Taekwon-Do
Der traditionelle Aspekt umschreibt die ganzheitliche Ausrichtung dieser Kampfkunst, deren geistige Ausrichtung (DO) u. a. der lebenslange Kampf gegen sich selbst ist. Neben den körperlichen Fertigkeiten, die für den Kampf und die Selbstverteidigung unerlässlich sind, werden auch charakterliche Eigenschaften wie Höflichkeit, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit, um hier nur einige Begriffe zu nennen, geschult bzw. gelehrt.
In westlichen Ländern fehlt den Ausübenden der asiatischen Kampfkünste oft das Verständnis für solche philosophischen Prinzipien. Das Do wurde und wird stark vernachlässigt. So entwickelten sich Kampfsportarten deren einziger Sinn und Zweck es ist, auf Grundlage eines festgelegten Regelwerkes, auf sportlicher Ebene, lediglich den besseren Wettkämpfer zu ermitteln.
Im traditionellen Taekwon-Do sehen wir unser erklärtes Ziel jedoch in der Entwicklung der körperlichen und geistigen Fähigkeiten, also in der Persönlichkeitsbildung des Übenden.
Tae
wörtlich Fuß, was auf den Einsatz der Fußtechnik hinweist
Kwon
wörtlich Faust, steht für den Einsatz der Handtechniken
Do
wörtlich der Weg, weist auf den lebenslangen Weg zur Vervollkommnung des Ausübenden hin
Die Einzeldisziplinen
HYONG (Die Formenschule)
Hyong ist die koreanische Aussprache für das japanische Wort Kata“ in der Kanji-Schrift)
Die Hyong stellt einen Kampf gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner dar. Das bedeutet, der Übende wehrt fiktive Angriffe ab, weicht ihnen aus und führt selbst Gegenangriffe nach Vorgabe der jeweiligen Hyong aus. Alle ausgeführten Techniken müssen wie im Verteidigungsfall ausgeführt werden: Hart, präzise und mit äußerster Konzentration. In früheren Zeiten, wurden so die Techniken an die nachfolgenden Schüler weitergegeben.
TAERYON (Kampf)
Der Kampf unterscheidet sich in nachfolgende Bereiche:
ILBO-TAERYON - abgesprochener 1-Schritt-Kampf
IBO-TAERYON - abgesprochener 2-Schritt-Kampf
SAMBO-TAERYON - abgesprochener 3-Schritt-Kampf
Diese abgesprochenen Formen des Kampfes dienen als Vorbereitung auf den Freikampf, um den Einsatz der Techniken, den Abstand und das Timing zu üben.
CHAYU TAERYON
Im Freikampf, der direkten Konfrontation mit einem Gegner, wird auf Vollkontakt verzichtet. Nicht Sieg oder Niederlage, sondern die Beherrschung von Geist und Körper stehen im Vordergrund. Der Einsatz der richtigen Angriffs- und Abwehrtechniken zum richtigen Zeitpunkt erfordert jahreslanges Üben. Die Qualität der Techniken (Kraft, Schnelligkeit, Genauigkeit, Koordination und Beweglichkeit) dürfen hierbei nicht vernachlässigt werden. Der gegenseitige Respekt unter den Kämpfenden muss gewahrt bleiben. Wie allen anderen Einzeldisziplinen des traditionellen Taekwon-Do, so dient auch der Freikampf dem geistigen Aufbau des Übenden.
HOSINSUL (Selbstverteidigung)
Die Selbstverteidigung dient zur Abwehr von unbewaffneten und bewaffneten Angreifern. Die Straßentauglichkeit und der Realitätsbezug stehen hier absolut im Vordergrund. Selbstverständlich werden alle Techniken unter Beachtung des Notwehrparagraphen gelehrt und erlernt.
Kyek Pa (Bruchtest)
Der Bruchtest wird in Prüfungen herangezogen um letztendlich zu zeigen, dass ein Ziel fokussiert und in die Tat umgesetzt wird. Es stärkt unseren Willen, das Durchhaltevermögen. Hierdurch wird geübt unsere Technik bewusst und konsequent einzusetzen.
Was unsere Kampfkunst so besonders macht
In unserer Kampfkunst zählen nicht harte Treffer oder das Besiegen eines Gegners. Der Fokus liegt auf Körperbeherrschung, bewusster Bewegung und dem sicheren Umgang mit den eigenen Fähigkeiten. Genau das unterscheidet die traditionelle Kampfkunst ganz klar vom reinen Kampfsport.Während im Kampfsport, wie etwa im Kickboxen oder im olympischen Taekwondo, der sportliche Sieg im Vordergrund steht, verfolgen wir ein anderes Ziel: Wir möchten uns selbst weiterentwickeln. Schritt für Schritt wachsen wir an unseren Herausforderungen, werden kräftiger, beweglicher und gleichzeitig ruhiger und gelassener.
Die Fähigkeit zur Selbstverteidigung entsteht dabei ganz automatisch. Sie ist ein wertvolles Nebenprodukt des regelmäßigen, disziplinierten Trainings, jedoch nicht der Mittelpunkt unseres Weges.
Unsere Kampfkunst formt nicht nur den Körper, sondern auch den Charakter. Selbstkontrolle, Selbstbewusstsein, Durchhaltewillen und Achtsamkeit begleiten uns auf diesem Weg. Diese Eigenschaften stärken uns im Alltag, helfen dabei, Stress zu meistern und geben Kraft, eigene Ziele zu verfolgen. Wer bei uns trainiert, stärkt Körper und Geist gleichermaßen und gewinnt dabei etwas, das weit über sportliche Leistung hinausgeht: Freude an der eigenen Entwicklung und ein gutes Gefühl auf dem gesamten Lebensweg.